Tuningwelt, Motorwelt, Oldtimerwelt Berlin 2007

Events

Die Tuningwelt Berlin – unendliche Weiten.
Wir schreiben das Jahr 2007.
Dies war das Abenteuer des BMW Team Oberhavel,
das mit seiner 10 Mann starken Besatzung
4 Tage lang auf der Messe vertreten war,
um neue Tuningwelten zu erforschen,
neue Trends und neue Freundschaften.
Viele Kilometer von Oranienburg entfernt,
dringt das Team Oberhavel in Galaxien vor,
die nie ein BMW von uns zuvor gesehen hat.

Mit einem eigenen Basislager auf einer Tuningmesse zu sein war für das ganze Team wahrlich eine komplett neue Welt. Fernab von den bereits erforschten Galaxien von BMW oder markenoffenen Treffen, die man bereits besucht hatte.

Was zuvor geschah…
Knapp 2 Wochen vor Beginn der Messe bekam ich einen telefonischen Einsatzbefehl von oberster Stelle. Ich wurde gefragt, ob das Team Oberhavel einen Messestand mit einem bestimmten Motto auf der Tuningwelt 2007 machen würde. Nachdem alle schriftlichen Unterlagen für die Anmeldung, Preise, Bedingungen etc. eingeflattert waren, wurde die Sache bei einem Mannschaftstreffen am „Captain’s Table“ im China-Restaurant „Zhang“ besprochen und anschließend beschlossen. Aber „heute“ war schon der 12.02. und die Messe beginnt schon in genau 9-5/8 Tagen und 7/10 Minuten – nun fingen die organisatorischen Probleme an und es stellten sich einige Fragen…

  1. Wer vom Team ist alles da?
  2. Welche Fahrzeuge werden ausgestellt?
  3. Welches Motto nehmen wir?
  4. Was braucht man alles um das Motto umzusetzen?
  5. Wie bekommen wir den ganzen Krempel hin und zurück?
  6. War das eben wirklich Hühnchen auf meinem Teller?

Wir einigten uns auf das Motto „Werkstatt“ weil diesbezüglich einiges an Material da wäre und die Fahrzeuge teilweise eh noch im Rohbau sind. Wie sollte es auch anders sein, eine Tuningmesse im Februar… irgendwie schon ein sehr ungünstiger Zeitpunkt, oder?

In der angebrochenen Woche wurden nun einige Telefonate geführt und schon der eine oder andere Urlaubstag beim Chef eingereicht. Mein erster Anlaufpunkt war das Einsatzkommando vom „BMW Club Berlin-Brandenburg e.V.“ um nachzufragen ob sie auch die Order erhalten haben. Ich wollte mir ggf. ein paar Tipps holen weil sie bereits in der Sternzeit 2006 eine erfolgreiche Mission erledigt haben. Aber zu meinem Erstaunen wussten sie noch nichts davon und nun ging es auch dort hektisch zu. Die Idee etwas zusammen zu machen lag nun sehr nahe und erfreute beide Clubs. Nach kurzem hin und her mit den Anmeldungspapierkramwokeinersorichtigdurchsieht, streckte Arnim (Kommandant vom Club BB) seine Tentakel aus und *schwupps* bekamen wir die besten Plätze – nebeneinander genau in der Hallenmitte, Rücken an Rücken mit „West Coast Customs“ wie es hieß. Die Sache mit den genauen Koordinaten für die beiden Basislager war nun geklärt, dicken Dank nochmals!

Nun wandte ich mich noch an den Peugeot Club Oberhavel denn dort ist im Laufe der Zeit eine gute Tuningfreundschaft entstanden. Sie waren auch gleich begeistert von der Idee und so beriet man sich wie wir uns gegenseitig helfen könnten. Wir beschlossen, dass wir unsere Technologien zusammenlegen und ein Flaggschiff von Ihrer Rasse mitnehmen.

Aber wirklich passiert ist bis auf ein paar theoretische Sachen und „wir könnten ja“ oder „wir hätten vielleicht“ irgendwie noch nichts. Erst am Montag dem 19.02. kam die Sache ins rollen und wir steuerten zum ersten mal die Messehallen an um sich alles anzuschauen und Maß zu nehmen. Ab Dienstag sammelte man Messeaufsteller, Plakate, Flaggen, Tische + Stühle, Fotos von den Umbauten als Dokumentation, jede Menge Groß- und Kleinkram die das Leben verschönern und machte auch die Austellungs-Fahrzeuge soweit präsentierfertig.

Am Mittwoch Nachmittag, quasi einen halben Tag vor der Messe, wurde es dann ernst und es kam der endgültige Einsatzbefehl! Vollbepackt ging es dann mit Warp-Geschwindigkeit zum Planeten „ICC“. Es hieß, man hätte bis 22 Uhr Zeit zum aufbauen aber zum Glück änderte sich das ganze auf „open end“ und diese Zeit brauchten wir auch. Irgendwann gegen 0:30 Uhr waren wir dann so allmählich fertig…

Wir dekorierten unseren Stand mit Silberfolien (Isomatten) als Untergrund für die Fahrzeuge und optische Abgrenzung. Dazu noch einen Werkzeugwagen, Notstromgerät, Kompressor mit Lackierpistole, verschiedene Autoteile und Werkzeuge, Reifen und Radkappen etc… alles was so in einer Clubwerkstatt eben herumliegt. Irgendwie fehlte lediglich der Pinup-Kalender. 😉

Zum Ende brachten wir noch unsere 3 Fahrzeuge – zwei E36 Compacts und einen Peugeot 306 – in Position und fuhren so ziemlich erschöpft und voller Vorfreude nach Hause.

Am Donnerstag um 10 Uhr ging die Messe los. Also fanden wir uns alle bereits gegen 9 Uhr ein und machten die Autos mit Unterbodenbeleuchtungen, Pacecar-Blitzern, Multimedia und intensiven Putzaktionen für die große „Show“ fertig. Bei einem ruhigen Frühstück mit frischen Backwaren und Kaffee beobachteten wir nun das Geschehen. Es ging zuerst noch sehr ruhig zu, das sollte sich aber im Laufe des Tages, und vor allem bis zum Sonntag hin, ändern und es kamen immer mehr Leute.

Das Publikum war bunt gemischt und so gut wie jede Altersklasse vertreten denn die gesamte Veranstaltung an diesem langem Wochenende umfasste im Grunde 3 Ausstellungen:

» Tuningwelt
Einer Halle für Clubs und eine weitere Halle für Hersteller und Tuner.

» Motorwelt
3 Hallen für Neuwagen + 1 Halle mit Gebrauchtwagen zu Messepreisen.

» Oldtimerwelt
2 Hallen voller historischer US-Fahrzeuge sowie einigen Youngtimern aus dem Rennsport und auch kultige Straßenmobile. Für Adrenalin im BMW Herz sorgten u.a. ein M1 Procar sowie ein E30 M3 Umbau mit V12 Motor! Probefahrten mit den besagten Fahrzeugen wurden leider nicht gestattet… warum nur?!

Im Laufe der Zeit führte man viele Gespräche mit Gleichgesinnten und plauderte ausführlich über die Umbauten. Vereinzelt kamen auch Leute von der Presse oder vom Fernsehen vorbei und machten Fotos, Filme und Interviews. Die Unworte der Messe waren wohl „bittenichtfüttern“ und die unangefochtene Nummer eins: „istdasdeinauto“? Denn mit dieser kurzen Einleitung begannen die meisten Gespräche, welche bis zum totalen Stimmbruch geführt wurden. Die Clubarea wurde von der Star-FM Bühne beschallt was für einen entsprechenden Lautstärkepegel sorgte. In der Zwischenzeit sorgte ein zur Mini-Musikbühne umgebauter Trabant für Musik, leider hatte dieser wohl nur eine CD bei, welche an allen Tagen rauf und runter gespielt wurde… ja es hing einem schon aus den Ohren raus! Aber viele Fahrzeuge mit leistungsstarken Hifi-Anlagen sorgten für eine angenehme Abwechslung. Aus der Reihe „tanzte“ aber so ein bunter B-Corsa der hin und wieder eine db-drag Test CD einlegte wie es schien. Blechklappern statt Bassdruck war hier angesagt.

Ihr fragt Euch sicherlich was man die ganze Zeit als Aussteller auf so einer Messe macht? Da wir eh das Motto „Werkstatt“ hatten bot es sich an, ein wenig an den Autos zu basteln und ein paar kleine Sachen wurden direkt vor Ort erledigt. Schließlich ging für die Messe ein ganzes Winter-Bastel-Wochenende drauf. Nebenbei schlugen wir uns mit den Problemen leerer Batterien herum, die Unterbodenbeleuchtungen und Musikanlagen verlangten auf die Dauer einiges ab. Die Ladegeräte sowie die ständig überlaufende Kaffeemaschine (super Ding Ronald!!!) waren rund um die Uhr im Einsatz!

Natürlich machten auch wir als Aussteller etappenweise unserer Runden durch die Hallen, sonst hätten wir nicht so viele Fotos. 🙂 In der gewerblichen Tunerhalle standen viele schöne umgebaute Fahrzeuge und verschiedene Fahrzeugteile wurden vorgestellt. Man wollte schon wieder sofort an die Arbeit gehen um am eigenen Auto bauen. Ein „Highlight” war ein von „Jo’s KFZ Service” umgebautes E36 Coupé bekannt aus „Bizz motzt auf in 24 Stunden”. Leider sah das Coupé auch so aus und das BMW-Tunerherz schmerzte bei diesem Anblick fürchterlich, seht selbst auf den Bildern…

Aber es gab auch erfreuliche Dinge. Zum Beispiel schlossen wir gute Freundschaft mit den Leuten vom „Polo Club Berlin“ welche uns direkt gegenüber standen. Zum Glück ist keiner von uns der bekannten Markensturheit verfallen und so war es ein gemütliches Miteinander.

So ging es dann hin bis zum Finale am Sonntag.
Persönlicher Kommentar des Autors: Das Finale war der totale Reinfall!

Da alle Messestände einem Motto unterliegen müssen hat man daraus gleich einen Wettbewerb gemacht und die 3 besten Umsetzungen des Mottos werden sogar mit Pokale ausgezeichnet. Zur Überraschung aller Aussteller wurde der Plan noch etwas geändert und es gab sogar Pokale für Fahrzeugtypen und weitere Kategorien. Prämiert wurden folgen Kategorien:

  • Japaner
  • VW
  • US Cars
  • Jeep
  • bester Umbau
  • beste Lackierung
  • Crazy Car
  • Tuning Beginner (was auch immer das definiert wurde)
  • Sonderpokale als Dankeschön für aktiv Mitwirkende an der Messe
  • Bester Mottostand (welchen man beim ersten Anlauf vergessen hatte!!!)

Ja Ihr lest richtig, irgendwie wenig was die Fahrzeugtypen angeht. Weder Ford, Opel, Peugeot oder BMW etc. fanden Beachtung. Prämiert werden sollten alle privaten Clubfahrzeuge. Gewerbliche Tuner oder Werkstätten durften nicht gewertet werden, wäre auch extrem unfair den privaten Hobbytunern gegenüber.

Die Jury wurde von „Dr. Tuning & Friends“ gebildet… nur komischer Weise fand niemals eine Bewertung statt. Gerüchten zur Folge wurde am Abend, als die Halle leer war, mal kurz von weitem über die Reihen geschaut und das war es. Ohne sich die Autos von den Besitzern zeigen zu lassen um die kleinen wichtigen Details und Sonderumbauten vorführen zu lassen. Aber wie gesagt, das sind Gerüchte!

Kommen wir zu einigen „besonderen“ Gewinnern die man einfach nennen muss…

Zwei Pokale bekam der Mini-Musikbühnen-Trabant, einen für „bester Umbau“ zur fahrenden Discoanlage (echt gut gemacht) und den zweiten für die Mitwirkung am Event… Ihr erinnert Euch, das Rauf- und Runterspielen der EINEN CD.

Einen Pokal in der Kategorie „US Cars“ gewann eine schwarze (seriennahe) Corvette vom „Corvette Club“. Also beim „US Car Club Berlin“ stand eine getunte Corvette mit Flip-Flop Lack, polierten Felgen und lackierten Motorraumteilen… naja, haben sie wohl übersehen! Ungünstig, wenn nicht zwischen OEM und Tuner unterschieden wird.

Einen dicken Glückwunsch für die 3 Pokale an den gewerbliche Tuner „Dambeck Tuning“ aus Mühlenbeck. Einmal in der Kategorie „VW“ für einen T4 Bus mit universal Flügeltürscharnieren, „beste Lackierung“ für einen schönen 4er Golf sowie für die Mitwirkung am Event, da sie die Musikbühne für Star-FM gesponsort haben, wie „Dr. Tuning“ ins Mikrofon sagte.

Übrigens, hatte ich schon erwähnt das „Dambeck Tuning“ ein gewerblicher „Tuner“ ist und die Leute auch zur Jury gehörten? „Dr. Tuning & Friends“ hieß das Motto, tja und diese „Friends“ gehörten zur Jury als auch zu den Gewinnern!!!

Nachdem diese Pokalvergabe erledigt war – und man einen Sack mit übrig gebliebenen Pokalen eilig wegräumte – ging es mit Musik weiter, die Stimmung unter den Club-Ausstellern war „entsprechend“.
Plötzlich stoppte die Musik und eine kurze Durchsage, dass man doch die Pokalvergabe für die besten Mottostände vergessen hatte, erschallte in der Halle. Gewonnen hatte hier die „IFA-Show“ mit seinen vielen gut umgebauten „Trabbis“ welche ohne jegliche Dekorationen, Gimmiks oder Licht durcheinander standen. Erwähnte ich schon das der Chef dieser Vereinigung zu den „Friends“ gehörte? Das Motto dieses „Standes“ war „50 Jahre Trabant“, aber wenn man durch die Reihen der aufgestellten Trabbis schaute, sah man lediglich getunte kleine Rennwagen aus dem 20. Jahrhundert.

Ein weiterer Pokal ging an die „Corsa Connection“ mit dem Thema „Strand“ (oder sowas). Das heisst zwei Fahrzeuge mit Hawaiiketten eingerahmt und einer Palmen-Badeinsel. Die „Blitzritter“ (mit dem selben Motto, echtem Strandsand, Muscheln und Seesternen etc.) welche direkt daneben standen wurden wohl irgendwie übersehen.

Wie man das ganze nun verstehen soll, überlasse ich Euch, den fleißigen Lesern dieses Berichtes.

Ich kann nur sagen, nach dieser „Aktion“ wird es sicherlich schwer die Hallen im nächsten Jahr wieder mit Clubs zu füllen. Aber wir geben dem ganzen eine Chance denn es hat eigentlich sehr viel Spaß bereitet auf der Messe zu sein was natürlich an den vielen engagierten anderen Clubs und kontaktfreudigen Mitgliedern lag.

PS: Für die Unterstützung mit Aufstellern, Tischen & Stühlen, Banner und Fahnen danken wir vielmals…

» Pohl Electronic GmbH
» eb Hennigsdorf
» Burdinski Tuning
» Autohaus Lambeck

Fotos der Tuningwelt 2007

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